Freitag, 28. September 2012

Einmal Farmleben und zurück, bitte!

Da issa also! Der Computeronkel, der zwar als Kind immer schön Ferien auf dem Bauernhof gemacht und später seine Sommerferien auf dem Trecker verbracht hat und dessen Schwester nebst Schwager groß im Landmaschinen-Business anzutreffen ist; aber im Großen und Ganzen ist der Knalli dann doch Stadtaffe, Computerheini und irgendwie zwar mittelschwer trainierter Triathlonfutzi, so richtig schwere körperliche Arbeit aber dann doch nicht gewohnt. "Macht ja nix", denkt Struppi sich trotzdem, "zwei Wochen raus aus der Stadt, ein bißchen Kohle sparen und mal was ganz anderes machen klingt doch super!". Gesagt getan: Farm im Internet aufgespührt, Mitfahrgelegenheit nach Vernon gefunden, hingegurkt und los geht's!

Riesengrundstück, unglaubliche Aussicht, eine eigene kleine Holzhütte als temporäres Zuhause und ein netter deutscher Mit-Helfer (seineszeichens Ex-Unterwäschemodell! Wer mich kennt, kann sich vorstellen, was der arme Kerl die zwei Wochen an Sprüchen über sich ergehen lassen musste *g*) helfen denn auch dabei, die Tage mit tatsächlich schwerer Arbeit nicht langwerden zu lassen. Da werden Zementsäcke geschleppt, Heuballen gestapelt, es wird geschaufelt und gehämmert wie bescheuert, Holzstapel auf- und wieder abgebaut und über 2000 Schrauben im neuen Deck versenkt. Die dem Ulrich so eigene Tolpatschigkeit verhilft ihm denn auch zur einen oder anderen Beule, nem dicken Handgelenk und diversen Schürfwunden, aber es kommt halt nicht jeder in den so häufig besungenen Garten! Und genau der ist es nämlich, in dem Unterwäsche-Philp und ich abends immer schön abhängen... in der freundlichen Sonne des Okanagan bei angenehmen 26°C und wolkenlosem Himmel! 

Unglaublich! Und dabei war bis jetzt von Hilda und ihrer Familie noch nicht mal die Rede, die uns nicht nur direkt adoptiert zu haben schienen, so freundlich wie sie zu uns waren; wir wurden auch standesgemäß in die kanadische Küche eingeführt: Pancakes (ich habe das Rezept!!!), Wraps, French Toast, Hamburger, Barbecue und am letzten Tag ein Turkey-Essen, wie man es sonst nur aus der Glotze von Thanks-Giving kennt! Unglaublich gut! Und der geneigte Leser kann sich sicherlich auch vorstellen, wie ein Post-Karriere-Zenit-Unterwäschemodel und ein Sportspast sich gegenseitig den Tag versauen, weil sie meinen, sie würden jeden Tag mindestens eine Tonne an Gewicht und drölf Kilometer an Plauzenumfang zulegen. Nicht nur deshalb meinten wir also, nach getaner Arbeit immer mal wieder ne Runde laufen gehen zu müssen. Super Idee, wenn man eh den ganzen Tag geschuftet hat und der Hof an einem Berghang liegt, man also zwangsläufig irgendwann bergauf (so richtig mit steil und so!) laufen muss... von wegen Fettverbrennungspuls! "Anschlag" lautet die Parole!

Und so verflog denn auch die Zeit mit Schuften, Fressen, Bier trinken, Chillen und abends schön vor der Riesenglotze in unserem Cookhouse (nicht zu verwelchseln mit einem Cockhouse!) abhängen, gefühlte vier Millionen Filme gucken und nebenbei zu allem Überfluss auch noch Prezelsticks mit Peanut-Butter naschen... ahhhhh! 2,5-Tonnen-Ulrich! Zum Glück habe ich noch nen alten Führerschein, sonst müsste ich mich den ganzen Tag von nem LKW-Fahrer steuern lassen!

Zum Schluss sei noch ein Licht geworfen auf die lustigen Golf-Karts und dergleichen, mit denen jedermann auf der Farm umherfährt, weil alles nicht unbedingt in flottem Fußmarsch zu erreichen ist. Naja, eigentlich doch, aber Fahren hilft dem äquatorialen Bauchumfang und macht Laune :-) Dumm nur, wenn man die Bemsleistung so einer Kiste überschätzt, um am letzten Tag dann doch noch das gute Image der Deutschen zu ruinieren, und mit Vollgas in nen Blumenkübel rauscht! Ooooops ;-)

Dienstag, 25. September 2012

Aspen Grove

Still in serviceBlue Nose mountainKalamalka LakeAspen GrovePhil's best friendAbove the clouds
LumbyWay too tempting!My house...My car...The construction siteWhat a licing room!
Tractor drivingHiking Rattlesnake PointHiking Rattlesnake PointSunset in Aspen GroveHiking Blue NoseHiking Blue Nose
A damn long fenceI managed to crash the golf cart into the flower barrel!The thorough German

Aspen Grove, a set on Flickr.

Zwei Wochen körperliche Arbeit für den Computer-Onkel... chön war's!

Freitag, 14. September 2012

Kanadische Trockner trocknen zu heiß! Ganz bestimmt!

Ich liebe Listen! Immer schon! Am liebsten mag ich solche, bei denen man dann auch noch Dinge abhaken kann, weil man sich mit jedem Kreuzchen fortgeschrittener fühlt. So eine Liste habe ich auf für meinen Kanada-Trip und darauf stehen solche Sachen wie "Rocky Mountains sehen", "Hockey-Match angucken" oder aber eben "Farmarbeit". Die Rockies habe ich nun schon zwei Mal gesehen und das mit dem Eishockey könnte schwierig werden, weil die Vancouver Canucks einen Aufstand proben und wahrscheinlich in der kommenden Saison überhaupt nicht spielen werden. Na wunderbar. Egal! Das geht als "höhere Gewalt" durch. Dafür habe ich das mit der Farmarbeit nun in die Tat umgesetzt: Per helpx.net habe ich Kontakt zu einem Reiterhof (Hilfe, Pferde!) aufgenommen und bin nun seit einer Woche in den Bergen Vernons, fahre mit dem Trecker durch die Landschaft, sammle Pferdemist ein und baue zusammen mit meinem deutschen Helfer-Kollegen an der neuen Terrasse herum. Geld verdient man damit nicht, aber dafür gibt's die Unterkunft in einer netten Holzhütte, Bier im Outdoor-Whirlpool und das phantastische Essen für lau. Letzteres bereitet dem geneigten Triathleten dann auch einiges Kopfzerbrechen, spannen die Hosen doch langsam etwas und der Begriff "Muffintop" passt alsbald nicht mehr nur zu Gebäck. Aber ich moderiere mir einfach weiterhin daher, dass die T-Shirts nur zu eng sind, weil die blöden Trockner zu heiß tümmeln ;-)